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Lohnt es sich noch in eine Kapitallebensversicherung zu investieren?
Aktuell gibt es keine guten Nachrichten für die Besitzer von Lebensversicherungen. Vor allem Kunden, die diese Variante als
Ansparmöglichkeit gewählt haben, müssen in diesem Jahr mit sinkenden Zinseinkünften rechnen. Nach Auskunft der Kölner Rating
Agentur Assekurata-Assekuranz werden die Zinsen bei Versicherungsverträgen im Jahr 2012 auf unter 4 Prozent sinken.
Das ist ein bisher noch nicht erreichter Tiefstand. Inwieweit auch Ihre Verträge davon betroffen sind, erfahren Sie
bei Ihrem Versicherer direkt.
So viel ist jedoch schon bekannt. Die Rentenversicherungen, die ja ebenfalls zu den Kapital bildenden Lebensversicherungen gehören,
werden im laufenden Jahr 2012 mit weniger als 4 Prozent verzinst. Die derzeitige Prognose pendelt sich bei knapp 3,91 Prozent ein.
Das ist zwar immer noch eine bessere Vergütung als bei einem Sparbuch, aber das Geld ist ja auch für etliche Jahre festgelegt
und nicht jederzeit verfügbar. Dieser Zinswert der für Rentenversicherung liegt in der Endsumme um 0,16 Prozent niedriger als
im Vorjahr. Die Gewinnanteile der Versicherten werden also demzufolge geringer ausfallen, als noch im Jahr 2011.
Wer der Auffassung ist, dass diese Stellen hinter dem Komma nicht so tragisch seien, der sollte die Rechnung auf
eine entsprechend hohe Summe und eine Laufzeit von 12 bis 20 aufstellen. Die Verluste durch den Zinsrückgang können schon
manchen Traum von einem Lebensabend ohne Sorgen beeinträchtigen.
Aber nicht nur die Rentenversicherungen privater Natur sind betroffen
Nahezu alle Versicherungen, bei denen eine
Überschussbeteiligung anfällt, werden in diesem Jahr schlechter verzinst. Der Trend der sinkenden Gewinne hält
also weiterhin an. Problematisch erschien den Experten aber, dass die Zinsen immer schneller fallen. Im Gegensatz
zu dieser Auffassung spricht der Gesamtverband der deutschen Versicherer jedoch nach wie vor positiv über die
Lebensversicherung als Geldanlage und vor allem als taugliches Vorsorgemittel. Im Vergleich zu den anderen Methoden
Geld anzusparen, liegt die Versicherung mit Ihren Prozenten immer noch weit vorn. Dabei spielt natürlich die Sicherheit
des Geldes eine bedeutende Rolle. Wer also sparen und nicht spekulieren möchte, für den ist eine
Kapital bildende Versicherung nach wie vor attraktiv.
Die Finanzkrise traf auch indirekt die Kapitallebensversicherungen
Hinzu kommt auch noch das Problem, dass viele Lebensversicherungen Ihr Kapitalanlage in Immobilienfonds investiert hatten.
Vor der Finanzkrise waren die Immobilienfonds als langfristige Kapitalanlagen ein beliebtes Produkt der Finanzberater
und privaten Anleger. Schon immer galten diese als recht stabil und gaben dennoch ordentliche Zinserlöse ab.
Seit der Finanzkrise sind die Immobilienfonds aber heftig eingebrochen, denn die Immobilienblase in den USA
hat die Anleger so stark verunsichert, dass viele versuchten Ihr gespartes Geld aus den Fonds heraus zu holen,
weil sie Angst hatten Ihr Geld zu verlieren. Für die Immobilienfonds war dies garnicht gut, denn dadurch
kann ein Fond vollständig zusammenbrechen und alle Anleger verlieren viel Geld. Daher haben die Fondsmanager
beschlossen die Immobilienfonds zu schließen, so dass man kein Geld mehr heraus holen kann. Es werden zwar
weiterhin die Zinsgewinnen ausgeschüttet, aber man bekommt keinen Euro mehr auf sein Konto ausgezahlt.
Von diesem Problem sind auch viel Lebensversicherungen und Kapitallebensversicherungen betroffen. Denn die
verteilen das Geld der Anleger in unterschiedliche Anlagen unter anderem die offenen und geschlossenen Immobilienfonds.
Seit dem dann diese geschlossen wurden, sind die Lebensversicherungen gezwungen die Einzahlung in die Fonds zu stoppen
und nur noch auf andere Anlageformen zu verteilen. Sicherlich ist das Geld, welches nun in den Immofonds ruht nicht verloren,
aber wann es da wieder zu einer Auszahlung kommt, das weiß im Moment niemand. So schließt sich also der Kreis von der Finanzkrise
über Immobilienfonds bis zu den Kapitallebensversicherung die schon immer als sicher galten, aber vor einen
Krise nun auch nicht wirklich geschützt sind.
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