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Neue Einsatzmöglichkeiten mit dem digitalen Personalausweis
Verbraucher können seit dem 1. November 2010 einen digitalen Personalausweis beantragen.
Das Dokument hat etwa die Größe einer Scheckkarte. Es wurde ein lesbarer Chip eingebaut, der persönliche Daten speichert.
Hierzu zählt auch der Fingerabdruck. Wer den neuen Personalausweis beantragen möchte, muss den alten Personalausweis
und ein biometrisches aktuelles Lichtbild vorlegen. Für Bürgerinnen und Bürger ab 24 Jahren kostet der Ausweis 28,80 Euro.
Jüngere Personen zahlen 22,80 Euro.
Das neue Dokument bietet die Möglichkeit, die "normale" Nutzung von Papierausweisen in die digitale Welt zu verlagern.
Damit schafft der neue Ausweis gleichzeitig zahlreiche neue Einsatzmöglichkeiten. Dies gilt vor allem für die Nutzung im Internet.
Die Online-Ausweisfunktion ist eine wichtige Eigenschaft, die den Komfort und die Sicherheit von E-Government und E-Business für alle erhöht.
Die Online-Ausweisfunktion funktioniert auf der Basis des gegenseitigen Ausweisens. Das heißt, dass beide Seiten auf die jeweils
angegebenen Identitätsdaten vertrauen können. Dienstleistern im Internet ist es technisch nur möglich, auf die Daten im Ausweis zurückzugreifen,
wenn sie über ein staatlich ausgestelltes Berechtigungszertifikat verfügen. Der Ausweisinhaber behält stets die Kontrolle und bestimmt,
welche persönlichen Daten übermittelt werden. Das Sicherheitskonzept des neuen Personalausweises hilft somit,
das Vertrauen der Menschen in elektronische Transaktionen zu wecken und die Internetkriminalität zu bekämpfen.
Durch benutzerfreundliche Möglichkeiten unterstützt er den Jugendschutz, zum Beispiel beim Kauf von altersbeschränkten Produkten,
und stärkt den Schutz vor Identitätsdiebstahl.
Zudem kann der Ausweisinhaber ein Zertifikat für die Unterschriftenfunktion (qualifizierte elektronische Signatur) auf den Personalausweis laden.
Dies ermöglicht die sichere, preiswerte und medienbruchfreie Inanspruchnahme von Diensten auf elektronischem Wege,
die die persönliche Unterschrift erfordern.
Wird der neue Personalausweis bald zur Geldkarte?
Künftig soll es auch möglich sein, Bankgeschäfte mit dem neuen digitalen Personalausweis zu erledigen.
Auf der Cebit in Hannover präsentierten die Bundesdruckerei sowie die Bankautomaten-Spezialisten XCom und die biw-Bank hierzu bereits einen
serienreifen Geldautomaten, der mit dem Dokument funktioniert. Das Auslesen würde dabei kontaktlos über Funk passieren und nicht etwa über
einen Chip oder den Magnetstreifen. Die Umsetzung könnte realistisch betrachtet bis zum Jahresende erfolgen.
Jedoch fehlt bislang die Zertifizierung durch die Banken. Die Möglichkeiten sind verschieden.
Bestehende Automaten könnten nachgerüstet oder eigene Automatennetze aufgestellt werden.
Bisher wurden mehr als elf Millionen der Dokumente ausgeliefert, wie die Bundesdruckerei erklärte.
Der Branchenverband Bitkom ließ jedoch verlauten, dass die Freischaltung der e-ID-Funktion zur digitalen Identifikation bislang
durch weniger als 40 Prozent der Nutzer vorgenommen wurde. Über die Geheimnummer des e-ID-Systems identifiziert sich der Nutzer.
Diese ist für das Geldabheben nötig. Es bleibt abzuwarten, wie die neue Entwicklung künftig bei den Nutzern ankommen wird.
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